Nahrungsergänzungen – Eisen: Viel Blutfarbstoff = gute Sauerstofftransportkapazität

Das Hämoglobin ist der rote Blutfarbstoff. Es enthält als wichtigen Bestandteil Eisen. Ohne Eisen kann das Hämoglobin seiner wichtigsten Aufgabe, dem Sauerstofftransport zu den Geweben, nicht nachkommen. Der normale Hämoglobingehalt im Blut beträgt etwa 12-16 g/dl (kleine Abweichungen je nach Geschlecht und Hormon möglich). Einen Mangel an Hämoglobin bezeichnet man als Anämie (Blutarmut). Eine solche ist aber nicht unbedingt mit einem Eisenmangel gleichzusetzen. Wenn die einzelnen Erythrozyten (rote Blutkörperchen) sehr groß sind und viel Hämoglobin enthalten (erkennbar im Blutbild an hohen Werten für MCV und MCHC), dann handelt es sich nicht um einen Mangel an Eisen, sondern meist an Vitamin B12 oder Folsäure.

Aber auch wenn MCV und MCHC niedrig sind, muss dies noch keinen Eisenmangel bedeuten. Es kann auch eine Verschiebung des Eisens in die körpereigenen Depots dafür verantwortlich sein (z.B. durch chronische Entzündungsprozesse). Dies können wir jedoch nicht am Serumeisenwert erkennen, sondern am Serumferritin. Das Ferritin gibt am sichersten an, ob die Eisenspeicher entleert oder gut gefüllt sind. Nur wenn das Hämoglobin und das Ferritin niedrig sind, sollte Eisen substituiert werden. Ist hingegen das Hämoglobin niedrig und das Ferritin normal oder gar erhöht, muss nach weiteren Ursachen für das niedrige Hämoglobin gefahndet werden. In dieser Situation Eisen zu verabreichen, ist nicht nur nicht hilfreich, sondern sogar kontraproduktiv, da Eisen eine prooxidative Wirkung und eventuell vorhandene Entzündungsprozesse sogar noch fördert. Leider beobachte ich immer wieder, dass Ärzten diese Zusammenhänge nicht bekannt sind und sich Arzt und Patient wundern, warum trotz vermeintlich richtiger Eisentherapie die Werte nicht ansteigen.

Ein richtiger Eisenmangel kann allerdings auch beim Sportler vorkommen. Hier sind insbesondere Frauen (Menstruationsblutung) und Jogger (mechanische Schädigung der Erythrozyten beim Laufen) gefährdet. Leichte Anämien lassen sich durch folgende Maßnahmen gut beeinflussen:

  • Zum Essen keinen Kaffee/Schwarztee/Grüntee trinken, da deren Gerbstoffe diese Eisenaufnahme stark beeinträchtigen (mindestens zwei Stunden Abstand vorher und nachher einhalten).
  • Vitamin C verbessert die Eisenresorption. Zum Essen ein Glas Orangensaft mit einigen Messerspitzen Vitamin C-Pulver kann sehr hilfreich sein.
  • Ggf. ein eisenhaltiges, pflanzliches Präparat wie Kräuterblut (rezeptfrei, Apotheke oder Reformhaus).

Bei schweren Anämien (Hämoglobin kleiner als 10 g/dl) sollte deren Behandlung unbedingt durch einen darin versierten Arzt erfolgen. Die Gabe eines gut dosierten Eisenpräparates (rezeptpflichtig) ist dann obligatorisch. Die Hinweise zu Kaffee/Tee und Vitamin C gelten auch für diese Therapie uneingeschränkt.

Author: Chad White

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